Empörte Moslems - verstörte Europäer II
Türkischer Kritiker hatte Rede nicht gelesen
An nur wenigen Sätzen der Regensburger Papst-Rede haben sich die heftigen Proteste in muslimischen Ländern entzündet. Nun hat der Chef des staatlichen Religionsamtes in der Türkei zugegeben: Er habe die umstrittene Rede von Papst Benedikt XVI. gar nicht vollständig gelesen.
Quelle: www.spiegel.de
Die Karikaturen waren also keine Eintagsfliege. Der Westen beleidigt weiter den Islam.
Selbst Hamari, ein Mitglied des abendländischen Kulturkreises, verhält sich dem Klischee entsprechend und diagnostiziert den Moslems ADHS.
Rettet Ritalin den Westen? Oder fehlt es dem nahen/mittleren Osten am Ende doch nur an Vernunft? Kann man selektive Wahrnehmung heilen? Fragen über Fragen...
Was ist passiert?
Der Papst zitierte den letzten Byzantinischen Kaiser, Manuel II. Palaiologos, mit folgenden Worten: "'Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten'". Dabei bezeichnet Papst Benedikt XVI. diese Formulierung in seinem Vortrag als "ganz erstaunlich schroffe Form". Der Papst bezieht sich auf den Teil des Zitats, der die gewaltsame Verbreitung von Religionen thematisiert, um Kritik an derartigen Methoden zu üben. Okay, an dieser Stelle sei gesagt: Zwangschristianisierungen hat es gerade bei den Katholiken ebenfalls in großen Umfängen gegeben. Vor allem in Südamerika, wo die Conquistadore doch recht unchristlich wüteten. Einseitigkeit hin oder her: Der Papst behauptete nicht, der Islam habe nur Schlechtes gebracht. Im Gegenteil - er ruft zum Dialog der Religionen auf um derartigen Missverständnissen vorzubeugen.
Eine für den pöbelnden Mob muslimischer Metropolen irrelevante Feststellung. Man kann die Reaktion in Form von Hitler-Papst Vergleichen durchaus auch als ablehnende Antwort auf das Dialogsangebot begreifen. Mir persönlich soll es egal sein, ich bin Atheist.
Dennoch beschäftigt mich die Frage, weshalb gerade der muslimische Teil der Weltbevölkerung dermaßen übersensibel reagiert und sich permanent in Szene zu setzen gezwungen fühlt. Während einige Fundamentalisten nicht fotografiert werden wollen, weil sie das Bilderverbot aus dem Koran missinterpretieren, scheinen andere alles dafür zu tun um ins Fernsehen zu kommen. Welches Islambild sie dabei vermitteln scheint ihnen egal zu sein. Interessant jedoch: Dieses Islambild scheint dem überwiegenden Teil der "moderaten Muslime" gar nicht so unangenehm zu sein. Kritik nehme ich zumindest kaum wahr. Schade eigentlich! Wo sich doch so viele immer aufregen, wenn man "die Muslime" pauschalisiert. Zumindest mein Islambild hat sehr an Kontrast verloren. Die übrig gebliebenen Farben sind allesammt sehr dunkel. Aber welchen Flaggen verbrennenden Möchtegerndjihadi interessiert schon die Meinung eines Ungläubigen? Macht weiter so Jungs! Euer Spektakel ist unterhaltsamer als jede Geisterbahn!