Hamari-Blog

Donnerstag, Juni 26, 2008

Kunstkritik Heute

Als neulich jemand in einem Internetforum fragte:
"Was fällt euch an diesem Bild auf?"




...stieß ich ob dieses grandiosen Werkes einen Freudenschrei aus, dessen Echo-Echo (usw.) noch heute durch die Uni hallt. Meine Rezension möchte ich daher auch den nicht vorhandenen Lesern meines Blogs nicht vorenthalten.


Auf den 2. Blick springt ins Auge, dass all die Schilder parallel zueinander angeordnet arretiert wurden.

Dass dies erst auf den 2. Blick auffällt, liegt offenbar an der Erwartungshaltung der Menschen, Schilder immer parallel zueinander installiert zu bekommen.
Mit dieser sich förmlich ins Bewustsein drängenden Erkenntnis möchte der Künstler zum Nachdenken über Klischees, Erwartungshaltungen und Vorurteile anregen.
Der Baum hinter dem Wegweiser symbolisiert die fortschreitende Perversion der Pflanzenwelt. Nach Jahren der Einsamkeit seelisch verwahrlost, versteckt er sich mit seinen hässlichen Gedanken nackt hinter den Schildern - fest entschlossen, Passanten mit einer obszönen Geste zu erschrecken.
Die Frau jedoch beachtet ihn nicht. Nicht weil sie stark wäre und den Baum bewusst ignorierte. Nein, ganz im Gegenteil! Sie ist abgestumpft durch ein trostloses Leben mit Hartz IV, ALG 2 und 9live. Ihre schrill rot leuchtende Jacke betont ihre Hängebrüste (bzw ist einfach nur doof designed). Sie hält unter ihrem linken Arm eine Handtasche (Achtung: Klischee, Erwartungshaltung, Vorurteil!) und hat das Geld für einen neuen linken Strumpf versoffen. Verwahrlost zwar, doch mobil und bekleidet. Folgerichtig dem Baum moralisch in jeder Hinsicht überlegen. Sie hat ihren Weg gefunden und er führt sie nicht in ein Hotel.

Ein prophetischer Blick in die Zukunft, die Post-Öl-Ära.

Wert: ca. 2.000.000,99 € (zzgl. MwSt und Versand)



PS: Richtig. Ich wollte einfach mal wieder irgendwas schreiben^^

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